Der Beruf Elektroingenieur hat nicht nur mit Forschung und Entwicklung zu tun, sondern auch mit der Produktion, Instandhaltung und mit Vertrieb. Elektroingenieure arbeiten in der Industrie, im Dienstleistungsbereich, im Handel oder in Verwaltungen. Auch bei den Medien, in öffentlichen Einrichtungen oder im Verkehrswesen.
Das Spektrum der Tätigkeitsfelder ist riesig, denn Elektroingenieure arbeiten einerseits in allen Funktionsbereichen in Elektro-Unternehmen und andererseits auch in allen möglichen Unternehmen anderer Branchen, die elektrische Produkte oder Anlagen nutzen.
Einige neue Schwerpunkt entwickeln sich sehr dynamisch, dies sind beispielsweise die Nanotechnik und Mikrotechnik, die auf die Entwicklung miniaturisierter Bauteile und Komponenten ausgerichtet sind. Durch die steigende Innovationsgeschwindigkeit im Technologiebereich entstehen auch schnell weitere Spezialgebiete, die auf Elektrotechnik als Basis aufbauen. Das Internet, der Mobilfunk, Digitalisierung, Elektromobilität und alternative Energien sind weitere wachsende Märkte für Fachkräfte in Elektrik und Elektronik.
Viele Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien bieten Elektrotechnik als Studiengang an. Dabei gibt es zahlreiche Ausrichtungen, Spezialgebiete und Schwerpunkte wie z. B. die Informationstechnik, Nachrichtentechnik, Mikroelektronik oder Energietechnik. Basiswissen aus der höheren Mathematik, Physik, Informatik und Regelungstechnik sind Bestandteile dieses Studiums.
Abschlüsse als Diplomingenieur, Master of Science, Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering sind möglich. Darüber hinaus kann der Doktor-Ingenieur als höchster akademischer Grad auch in Elektrotechnik erreicht werden. Je nach Hochschulart ist die Ausbildung eher wissenschaftlich-theoretisch (bei Universitäten) oder praxisorientiert (an Fachhochschulen oder Berufsakademien).
Die Studiendauer kann je nach Hochschule zwischen 6 Semester (Berufsakademie oder Bachelor), 8 Semester (Fachhochschule) oder 10 Semester als Regelzeit betragen. Viele Absolventen studieren jedoch 1 bis 2 Semester länger.
Ein schnelles Studium wird oft von Arbeitgebern honoriert und erhöht die Chancen auf einen schnellen beruflichen Aufstieg.
Die Aussichten für Elektrotechniker sind sehr gut, Unternehmen suchen mehr Elektroingenieure, als auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Aufgrund der demografischen und technologischen Entwicklungen ist so bald auch keine Änderung in Sicht. Elektroingenieure gehören sogar zu den meistgesuchten hochqualifizierten Fachkräften.
In technischen Ausbildungen werden selten soziale Kompetenzen wie Führungskompetenz, Kommunikationsfähigkeit oder der Umgang mit Konflikten vermittelt. Solche Fähigkeiten steigern in Führungsfunktionen aber enorm die Erfolgschancen und damit auch Ihre persönlichen Karrierechancen. Gezielte Weiterbildungen in den Soft Skills können hier mit geringem Aufwand große Wirkung erzielen. In leitende Funktionen profitieren Sie als Teamleiter, Abteilungsleiter oder Bereichsleiter langfristig davon. Auch auf Projektebene helfen Führungstools z. B. als Projektleiter, denn häufig wird in Projekten durch alle Unternehmensbereiche hindurch vernetzt gearbeitet.
Im Ingenieurberuf sind überdurchschnittlich viele soziale Aufsteiger tätig, die nicht aus Akademikerfamilien stammen. Angestellte verdienen etwa 40.000 bis 90.000 Euro jährlich.