Ingenieure im Bauwesen planen und gestalten Bauwerke wie Geschäftshäuser, Fabriken, Flugplätze, Häfen und Brücken aber auch Krankenhäuser, Theater und Museen. Darüber hinaus verwirklichen sie Straßen, die Wasserversorgung, Entsorgung und Baumaßnahmen zur Energieverteilung.
Das Bauingenieurwesen überschneidet sich teilweise mit der Architektur. Architekten planen und entwerfen Gebäude mehr mit Blick auf die Bedürfnisse der Menschen. Ästhetik, Design, Kunst und soziologische Aspekte stehen hier im Vordergrund. Bauingenieure haben ihren Fokus auf den funktionalen und technischen Eigenschaften wie auch der Zuverlässigkeit, Umweltverträglichkeit oder Statik und sie sorgen für die praktische Umsetzung der Bauprojekte. Arbeitgeber sind in der Regel Bauunternehmen, Ingenieurbüros oder der öffentliche Dienst. Auch große Unternehmen, die ihre Bauvorhaben selbst planen und durchführen, beschäftigen Bauingenieure.
Die Tätigkeiten liegen häufig in der Planung, Entwurf, Berechnung und Konstruktion von Bauwerken aller Art. Auch die Umsetzung auf der Baustelle z. B. durch Bauleitung und Überwachung der Fortschritte gehören dazu. Je nach Arbeitsgebiet haben sie bei diesen Tätigkeiten die Möglichkeit, weltweit unterwegs zu sein und auch zeitweise vor Ort im Ausland zu leben. Sprachkenntnisse sind daher ebenso wichtig wie die Offenheit für fremde Kulturen.
Bauen ist vielseitig und es gibt viel zu gestalten. Vielseitig sind auch die Perspektiven in diesem Beruf. Bereits als Bachelorabsolvent können Sie in diesen gestalterischen Beruf einsteigen. In der Planung, Bauleitung, Verkehrsplanung oder Restaurierung lernen Sie die Praxis kennen. Unternehmensbereiche wie Werbung und Marketing stehen dabei ebenso offen wie der Vertrieb, die Unternehmensberatung und Energieberatung.
Im privaten Bereich, bei industriellen oder öffentlichen Bauvorhaben finden Bauingenieure attraktive Arbeitsplätze. Die meisten Stellen sind in der Bauwirtschaft, dem öffentlichen Dienst, Immobilienmanagement oder im Bereich der technischen Dienstleistungen angesiedelt. Auch im Anlagenbau, der Elektrotechnik, Energiewirtschaft und Gebäudetechnik wie auch bei Ingenieurbüros gibt es reichlich zu tun.
Die Bauwirtschaft hat sich in den letzten 15 Jahren sehr gut entwickelt. In den akademischen Bauberufen ist die Beschäftigungssituation durchweg positiv. Im Baugewerbe finden Arbeitssuchende schneller eine neue Stelle als in anderen Branchen. Allein aufgrund der demografischen Entwicklung ist langfristig mit weiter steigender Nachfrage zu rechnen, denn fast ein Drittel der Bauingenieure und Architekten ist älter als 50 Jahre. Besonders bei großen Unternehmen liegt der 50+ Anteil bereits über 40%, Tendenz steigend.
Die Einkommen liegen auf dem Niveau anderer Ingenieurberufe. Mit einem Bachelor liegen die Anfangsgehälter zwischen 3.500 bis 3.800 Euro an. Absolventen von Fachhochschulen liegen bei etwa 3.700 bis 4.000 Euro während mit einem Uniabschluss ein Monatsgehalt von 4.000 bis 4.500 Euro möglich ist. Mit steigender Berufserfahrung schwinden die Unterschiede aufgrund der unterschiedlichen Abschlüsse. Betriebliche Zulagen können zum Grundgehalt noch dazu kommen, die je nach Einsatzort beträchtlich sein können.
Im Ingenieurberuf sind überdurchschnittlich viele soziale Aufsteiger tätig, die nicht aus Akademikerfamilien stammen. Angestellte verdienen etwa 40.000 bis 90.000 Euro jährlich.